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Anwaltspraxis in England

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Pflichtteilsanspruch für die heimliche Geliebte?

Nach englischem Erbrecht ist das gut möglich Deutsche Anwälte haben meist im Hinterkopf abgespeichert: In Common Law Rechtsordnungen gibt es keinen Pflichtteilsanspruch. Und wenn, dann höchstens für den enterbten Ehepartner. Nun, das ist nur auf den ersten Blick richtig. Einen automatisch immer greifenden Pflichtteil mit fester Quote kennt das englische Recht tatsächlich nicht. Der englische "Inheritance Act 1975" Aber: Der in England und Wales geltende Inheritance Act 1975 eröffnet die Möglichkeit, dass nahe Angehörige, aber…
Bernhard Schmeilzl
Oktober 15, 2024
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Geburtsurkunde, Sterbeurkunde oder Heiratsurkunde in England anfordern

Personenstandsurkunden können in UK online bestellt werden Wer für einen Erbfall eine englische Geburtsurkunde (Birth Certificate) oder Sterbeurkunde (Death Certificate) benötigt, kann solche Personenstandsurkunde auf dem Portal des zentralen britischen Standesamts GRO (General Register Office) online bestellen und sich entweder als PDF oder als Papierurkunde zusenden lassen: LINK HIER Das gilt auch für britische Heiratsurkunden (Marriage Certificates). Zum Entsetzen deutscher Datenschützer kann dies prinzipiell jeder. Ein berechtigtes Interesse, warum man diese Personenstandsurkunden benötigt, muss man…
Bernhard Schmeilzl
Juni 7, 2024
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Gerichtsgebühren für englischen Erbschein zum 1.5.2024 erhöht

Die "Probate Fees" im englischen Erbscheinsverfahren betragen nun 300 statt bisher 273 Pfund Still und leise wurden zum 1. Mai 2024 die Gerichtsgebühren für die Erteilung eines Nachlasszeugnisses (Grant of Probate bzw. Letters of Administration) in England und Wales um 10 Prozent erhöht. Details zu den neuen Gebühren auf der offiziellen Regierungswebsite: https://www.gov.uk/applying-for-probate/fees Nun sind die 27 Pfund Mehrkosten per se bei einem Erbscheinsantrag nicht tragisch, da es meist um beachtliche Vermögen geht. Was aber…
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Definition „gewöhnlicher Aufenthalt“ laut EU-Erbrechts-Verordnung

Der „letzte gewöhnliche Aufenthalt“ entscheidet, welches Erbrecht gilt und welches Nachlassgericht zuständig ist Hatte der Verstorbene (der Erblasser) zur Zeit seines Todes mehrere Wohnsitze in verschiedenen Ländern, ist die erste und wichtigste Frage, die sich die Erben und das Nachlassgericht stellen müssen: Welcher dieser Wohnsitze war der "gewöhnliche Aufenthalt" nach Art. 23 I EuErbVO , also der Lebensmittelpunkt. Diese Frage des gewöhnlichen Aufenthalts (habitual residence) hat für die Nachlassabwicklung immens wichtige praktische Auswirkungen, da ausschließlich…
Bernhard Schmeilzl
März 20, 2024
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Erbschaft in England: Neben Erbschaftsteuer sind auch Income Tax und Capital Gains Tax relevant

Die Nachlassabwicklung in England ist steuerlich komplizierter als in Deutschland An das Thema Erbschaftsteuer (Inheritance Tax, abgekürzt IHT) denkt wohl jeder, der in England etwas erbt oder vermacht bekommt. Die Besonderheiten der UK Inheritance Tax habe ich bereits ausführlich in diesem Beitrag erklärt: https://www.cross-channel-lawyers.de/erbschaftssteuer-in-england-steuersatze-freibetrage-anrechnung/ Was viele deutsche Erben bei einem Erbfall in England dagegen nicht wissen: Im Zusammenhang mit einer englischen Erbschaft bestehen oft auch Pflichten zur Abgabe englischer Einkommensteuererklärungen (income tax return, self assessment)…
Bernhard Schmeilzl
März 11, 2024
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Wie werden Mieteinnahmen aus geerbter Immobilie in England versteuert?

Bei einer Erbschaft in England muss die Einkünfte (meist) der Nachlass selbst versteuern, nicht die Erben Wenn sich in der Erbmasse Nachlassvermögen befindet, das Einkünfte generiert, also zum Beispiel vermietete Wohnungen (Mieteinnahmen) oder Aktiendepots (Dividenden), aber auch Bankkonten (Zinsen), dann sind diese Einkünfte aus Nachlassvermögen natürlich einkommensteuerrelevant, das heißt, das Finanzamt will diese Einkünfte besteuern. Unabhängig von der Frage der Erbschaftsteuer, die auf das Nachlassvermögen selbst entfällt (nicht auf die Einkünfte daraus). Einkünfte aus Nachlassvermögen:…
Bernhard Schmeilzl
März 6, 2024
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Warum dauert ein Erbscheinsverfahren in England so lange?

Tatsächliche Bearbeitungszeiten in der Praxis der englischen Nachlassgerichte zwischen 4 und 12 Monaten Noch im Herbst 2023 schätzte die englische Ziviljustiz (His Majesty's Courts and Tribunals Service, abgekürzt HMCTS) auf Anfrage der Regierung, dass sie pro Arbeitstag ca. 1.000 Erbscheinsanträge bearbeiten kann und dass somit die Wartezeit von der Einreichung eines durchschnittlich komplexen Erbscheinsantrags bis zur Erteilung des "Grant" etwa sechs bis acht Wochen dauert. Leider ist das nur graue Theorie. In Wirklichkeit, so zeigte…
Bernhard Schmeilzl
März 4, 2024
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Für Immobilie auf Jersey gilt deutsches Testament nicht

Ungewöhnlich strenge Formvorschriften für Testamente bei Immobilienvermögen auf der Kanalinsel Jersey Das Erbrecht der Kanalinsel Jersey unterscheidet bei den Formvorschriften für ein Testament, ob das Testament sich lediglich auf bewegliches Vermögen bezieht (disposal of movables), also Wertsachen, Bankkonten usw., eben alles was keine Immobilien sind, oder ob der Testamentsersteller mit der letztwilligen Verfügung (auch) eine Immobilie (Haus, Eigentumswohnung) auf Jersey übertragen will (disposal of immovables). In diesem Fall, wenn das Testament also (auch oder ausschließlich)…
Bernhard Schmeilzl
März 1, 2024
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Kann man den Pflichtteil durch Wahl des englischen Rechts aushebeln?

Kein Pflichtteil bei Rechtswahl im Testament? Laut BGH ist Umgehung nicht so einfach! Hatte der Verstorbene - egal welche Staatsbürgerschaft er besaß - vor seinem Tod den gewöhnlichen Aufenthalt (Lebensmittelpunkt) in Deutschland, gilt das deutsche Erbrecht, inklusive der Regelungen zum Pflichtteil. Pflichtteil aushebeln durch Wahl eines ausländischen Erbrechts? Nun gestattet aber die EU-Erbrechtsverordnung, dass jemand, der ein Testament erstellt, darin das Erbrecht seines "Heimatstaates" wählen darf, also das Recht des Landes, dessen Nationalität er besitzt.…
Bernhard Schmeilzl
Februar 12, 2024
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Was bedeutet „continuous list“ am englischen Gericht?

Wer von einem englischen Gericht geladen wird, sollte sich für diesen Tag nichts anderes mehr vornehmen Englische Gerichte sind überlastet. Das ist kein Geheimnis oder eine subjektive Meinung, sondern wird von der Politik freimütig eingeräumt und von der englischen Justiz seit vielen Jahren beklagt. Manche gehen so weit, das englische Gerichtswesen als "broken" zu bezeichnen, vor allem den Bereich der Strafjustiz, wo zum Stand September 2022 ein Rückstau von 60.000 offenen Strafverfahren am Crown Court…
Bernhard Schmeilzl
Februar 6, 2024